Ortsgemeinde Feilbingert

Die Ortsgemeinde Feilbingert hat eine lange Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Sie war ein wichtiger Teil der Herrschaft Ebernburg und spielte eine Rolle im Bergbau. Franz von Sickingen, ein bekannter Anhänger der Reformation, wurde hier geboren.

Kolpingstraße 2, 67824 Feilbingert

Die Ortsgemeinde Feilbingert hat eine lange Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Die Siedlung wurde erstmals im Jahr 1212 unter dem Namen 'Vilde' erwähnt, was 'Lage auf waldlosem, ebenem, angebautem Felde' bedeutet. Im Laufe der Zeit änderte sich der Name zu 'Fyle' (1440) und schließlich zu 'Feil' (1788). Der Name 'Bingert' tauchte erstmals im Jahr 1071 als 'Bingarden' im Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch auf. Zusammen mit Feil, Ebernburg und Norheim bildete Bingert die 'Herrschaft Ebernburg'. Die Ebernburg gelangte von den Rheinfränkischen Herzögen zu den Saliern und von diesen lehensweise und durch andere Wege an verschiedene gräfliche Häuser. Im Jahr 1212 wurde die Kirche zu Ebernburg dem Stift Neuhausen bei Worms übertragen, einhergehend mit den großen Zehnten in der Gemarkung von Feil und Bingert. Durch Erbschaft kam 1214 die Vogtei Ebernburg an die Grafen von Leiningen aus dem Hause Saarbrücken. Im Jahr 1237 schloss Bischof Conrad der V. von Speyer einen Erbvertrag zwischen den Brüdern Friedrich und Emich von Leiningen, in dem Feil, Bingert und Ebernburg erwähnt wurden. Raugraf Rubrecht von Altenbaumburg trat 1338 als Besitzer der Ebernburg auf und verpfändete sie im Jahr 1347 an den Grafen Wolfram von Sponheim gegen 2500 Gulden. Im Jahr 1381 trat Raugraf Heinrich das Eigentum der Burg und des Dorfes sowie Feil und Bingert an den Grafen Simon III. zu Sponheim-Kreuznacher Linie ab. Die Ebernburg mit den Zugehörungen Feil, Bingert und Norheim kam schließlich an die Grafen von Sponheim. Der letzte Graf von Sponheim namens Johann verpfändete die Ebernburg mit den Zugehörungen 1430 an das Haus Winterbächer. Obwohl der Vertrag vom Jahre 1440 zwischen Kurpfalz, Baden und Veldenz ausdrücklich wiederholt, Ebernburg, Burg und Tal, nebst den Dörfern Feil, Bingert und Norheim nicht veräußert werden sollten, so überließ der Winterbächer dennoch sein Pfandrecht an den Dietrich Knebel von Katzenellenbogen, der Eva von Winterbach zur Gemahlin hatte. Durch die Wirren der Geschichte kamen Feil und Bingert im 15. Jahrhundert als Pfand an Reinhard von Sickingen, dem Großvater des berühmten Franz von Sickingen. Aus dieser Zeit stammen die ersten Nachrichten über den Bergbau auf dem Lemberg, einschließlich der Gewinnung von Zinnobererz aus den Gruben 'Geiskammer' und 'Ernesti Glück'. Franz von Sickingen wurde 1481 auf der Ebernburg geboren und war ein bekannter Anhänger der Reformation. Er löste in der Kirche zu Feil den katholischen Gottesdienst durch den protestantischen ab.

Sind Sie der Besitzer? Eintrag bearbeiten